Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie der Unternehmensberatung Dr. Schanz, Alms & Company und Malaysia Re soll der Durchdringungsgrad der Lebensversicherung in Südostasien im internationalen Vergleich sehr niedrig sein. Das gesamte Beitragseinkommen des Lebensversicherungsgeschäfts in 2017 machte dort nur 2,7 Prozent des GDP aus, während der globale Durchschnitt bei 3,3 Prozent liegt. Zu den Beitragseinkommen in Südostasien mit einem Gesamtvolumen von ca. 100 Mrd. US-Dollar trägt das Non-Life-Geschäft nur 0,9 Prozent bei. Dies macht etwa ein Drittel des weltweiten Durchschnitts aus. Anderseits kann sich die Wachstumsrate von Beitragseinkommen in der Region durchaus sehen lassen. Im Jahr 2016 stieg in Thailand das Gesamtbeitragsvolumen im Vergleich zum Vorjahr um 6,5 Prozent auf ca. 22,5 Mrd. US-Dollar. In Kambodscha wurde in selben Jahr ein Gesamtbeitragswachstum von 35,6 Prozent erzielt (2015: 83,7 Mio. Dollar; 2016: 113,6 Mio. Dollar).
Die Chancen lassen sich geschäftstüchtige Chinesen durchaus nicht entgehen. In 2017 haben chinesische Investoren in Laos die "Global Insurance Company" gegründet, die Lebens- und Sachversicherungen anbietet. Auch in die Landwirtschaftsversicherung haben die Chinesen einen Fuß gesetzt. Berichten zufolge soll Ant Finance Service von Alibaba Gespräche mit dem thailändischen Online-Bezahldienst Ascent Money über den Transfer von Finanztechnologie geführt haben. Die Zhong An International, eine Tochter des in Schanghai residierenden Online-Versicherers Zhong An, will ein Gemeinschaftsunternehmen mit der Online-Finanzplattform Grab aus Singapur gründen Das Ziel: Der Einstieg in die Digitalversicherung. Singapur ist jedenfalls bestens als Brückenkopf für chinesische Expansion in Südostasien geeignet.
Sogar die chinesische Finanzaufsicht CBRC zeigt offenbar Interesse daran, in den Märkten Südostasiens mitzumischen. Aus einem Positionspapier von CBRC geht hervor, dass man zuerst den Transfer von einfachem Knowhow für die Versicherungsaufsicht in den weniger entwickelten südostasiatischen Länder anbieten könne. Auf diese Weise erhoffen sich die Finanzaufseher eine bessere Akzeptanz für moderne chinesische Technologien.