"Heute gibt Generali eine ambitionierte Strategie bekannt: die Generali 2021, mit der wir das Wachstum unseres Konzerns beschleunigen und höhere Renditen für unsere Aktionäre erzielen werden. Unser primäres Ziel ist es, für unsere Kunden ein Geschäftspartner fürs Leben zu werden, der dank eines einzigartigen Vertriebsnetzwerks innovative und maßgeschneiderte Lösungen bietet. Mit dieser klaren und unverkennbaren strategischen Vision nutzen wir unsere Stärken, um unsere Führung in Europa bei Retail- und KMU-Kunden zu konsolidieren, die Geschäftstätigkeit auf Märkten mit großem Potenzial auszubauen und eine globale Asset-Management-Plattform zu entwickeln. Gleichzeitig wird sich Generali weiterhin auf Kapitalgenerierung und -management konzentrieren, um Wachstumsmöglichkeiten auf Schlüsselmärkten zu finanzieren sowie Innovationen und die digitale Transformation an unseren Geschäftsstandorten zu fördern. Dank dieses Maßnahmenkatalogs wird Generali eine durchschnittliche Steigerung des Gewinns je Aktie pro Jahr von sechs bis acht Prozent im Planungshorizont erreichen", kündigte Donnet schon beinahe vollmundig an.
Ein wesentlicher Fokus der ambitionerten Strategie liegt dabei für Donnet vor allem darin, die selbst definierte Führungsposition in den Kernmärkten Italien und Deutschland zu festigen, weiter auzusbauen und gleichzeitig in den Wachstumsregionen Asien und Lateinamerika bis 2021 ein jährliches Wachstum zwischen 15 und 25 Prozent zu generieren. Zudem sieht der neue Strategierplan einen kumulierten Kapitalaufbau von 10,5 Mrd. Euro von 2019 bis 2021 vor. Das Fremdkapital soll bis 2021 um 1,5 bis 2,0 Mrd. Euro reduziert werden. Die jährlichen Bruttozinskosten sollen im gleichen Zeitraum um 70 bis 140 Mio. Euro zurückgehen. Ganz zur Freude übrigens der eigenen Aktionäre, die natürlich von dem angestrebten Wachstum ebenfalls spürbar profitieren sollen. Demnach will die Generali bis 2021 etwa 55 bis 65 Prozent des erzielten Gewinnes an die Aktionäre ausschütten. Die Eigenkapitalrendite soll in den kommenden drei Jahren im Schnitt bei über 11,5 Prozent liegen.
Unter dem Strich hat sich der Ausverkauf bei der Generali vor allem in den ersten sechs Monaten des Jahres durchaus bezahlt gemacht - allen voran der Run-off der Generali Leben. Was für Donnet "ein wichtiger Schritt zur Stärkung der Generali" war, interpretierte Liverani als finalen "Schritt im strategischen Turnaround der Generali in Deutschland". Auch der Ausverkauf in anderen Ländern sowie die Übernahmen in Polen oder Slowenien scheinen sich bislang zumindest bezahlt zu machen. Die Generali scheint damit der Turnaround zu gelingen, obwohl der Löwe aus Triest, wie der 1831 gegründete Versicherungskonzern nach seinem Logo genannt wird, vor einem Jahr noch als Übernahmekandidat galt.