Der GDV-Präsident will bei Riester mehr Ordnung und Übersicht. Der ursprüngliche Ansatz mit maximalem Wettbewerb sei überholt. Es gehe jetzt um eine Reduktion der Komplexität und eine bessere Übersichtlichkeit, erklärt Wolfgang Weiler gegenüber dem Handelsblatt. Zentrale Fragen zur Umsetzung müssten jetzt von der Politik geklärt werden.
Weiler plädiert dabei für eine Vereinfachung, sowohl bei den Produkten wie auch bei der Förderung. "Warum nicht alle einbeziehen, die Steuern zahlen", fragt der GDV-Präsident und will damit auch die Selbstständigen mit ins Riester-Boot holen. Bei der Fördersystematik und den "hunderttausendfachen Zulagenrückanforderungen" möchte er Einfachheit vor "bürokratiereiche Einzelfallgerechtigkeit" stellen. Überholt seien die Zeiten, in denen die Schaffung eines intensiven Wettbewerbs die Hauptsache gewesen sei.
Aus Weilers Sicht könnte ein allgemein akzeptiertes Standardprodukt, wie es der Koalitionsvertrag vorsieht, dabei helfen, "wieder mehr Ordnung in den Riester-Vorsorgewald" zu bringen. Darauf, dass die Versicherungsbranche beim Errichten dieses Waldes fleißig mitgeforstet hat, geht er nicht ein. Für ihn ist es eine wichtige Frage, ob der Staat bei der Riester-Rente ganz auf Garantien verzichten möchte oder ob sie künftig quasi obligatorisch erfolgen soll, indem "sämtliche Arbeitgeber in Deutschland zur Vorsorgevermittlung mit Opt-out-Möglichkeit verpflichtet" werden.
Zuletzt gab es schlechte Meldungen zur Riester-Rente, über 20 Prozent aller 16,6 Millionen Verträge sollen nicht mehr bedient werden. Zudem zahlen viele Menschen so wenig ein, dass sie keinen Anspruch auf die volle Förderung erhalten. (vwh/mv)
Bild: Wolfgang Weiler (Quelle: GDV)